Störung des Friedenslichts

Es war vor einem Jahr am Vorabend des 4. Adventssonntags. Und an diesem Wochenende werden da wieder Erinnerungen wach.

Die Pfadfinder hatten damals einen Gottesdienst vorbereitet, der mit dem  Friedenslicht aus Bethlehem gefeiert werden sollte. Die Kirche war mit ca 300 Besuchern voll besetzt, als ein mit einer Machete bewaffneter Mann durch das Seitenschiff zum Altarraum ging, wo Jugendpfarrer Jan Lehmann gerade mit dem traditionellen Friedenslicht-Gottesdienst für die Georgspfadfinder beginnen wollte. Er schlug mit seiner Machete auf den Altar und forderte eine Million Euro. Die meisten Gottesdienstbesucher hielten das zunächst für einen Bestandteil des Anspiels, das die Pfadfinder vorbereitet hatten und einen Hinweis auf Unfrieden in der Welt, dem das Friedenslicht entgegenwirken sollte. Aber es war Ernst.

Der Jugendpfarrer reagierte sehr besonnen, bat den Mann in die Sakristei und nahm einen der Pfadfinderführer mit. Dort verhandelten sie mit dem psychisch gestörten Eindringling und ließen sich seine Kontonummer geben, da sie ja kein Geld dabei hatten. Er verließ die Kirche auf dem selben Weg auf dem er gekommen war. Einige der Pfadfinder folgten ihm und beobachteten wohin er ging.

Danach begann der Gottesdienst – mit einer kleinen Verzögerung.  Am Ende des Gottesdienstes konnte bereits mitgeteilt werden, dass eine Festnahme erfolgt war.

Vor einigen Wochen erhielten nun der Jugendpfarrer und der Pfadfinderführer in Mainz einen Preis der Landesregierung für Zivilcourage.

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2 Antworten zu Störung des Friedenslichts

  1. minibares schreibt:

    Oh nein, da läuft mir ja eine Gänsehaut über den Rücken, was alles hätte passieren können.
    Die beiden haben wahrlich einen Orden verdient. So besonnen zu reagieren, da gehört schon was zu.
    Alle Achtung.

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